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die andere perspektive

Proteste in der Türkei: Schaffen es die Türken, sich endlich von ihrem Präsidenten zu befreien?

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Nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan den Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoğlu, verhaften ließ, brach in der Türkei eine Protestwelle aus. Seit Jahren war das Land nicht mehr so in Aufruhr. Imamoğlu war der größte politische Konkurrent für Erdoğan. Seinen Konkurrenten verhaften zu lassen, um jegliches Risiko für den eigenen Machtanspruch auszuschließen, zeigt, wie feige der türkische Präsident ist. Er selbst glaubt bereits nicht mehr daran, dass das Volk auf seiner Seite ist. Hunderttausende gehen auf die Straßen, um Erdoğan zu zeigen, dass er nicht machen kann, was er will.

Seit Jahrzehnten gestaltet Erdoğan das Land nach seinen Vorstellungen. Dem Großteil der Bürger geht es schlecht, sie wollen Veränderung. Erdoğan will sie aber nicht zulassen. Stattdessen verhaftet er willkürlich jeden, der ihm gefährlich werden kann. Seit Beginn der jüngsten Proteste sind mindestens 2000 Demonstranten verhaftet worden. Erdoğan will durch Angst regieren und an der Macht bleiben. Es ist Zeit, dass sich etwas verändert.

Die große Frage ist: Kann die Protestbewegung ihr Momentum beibehalten? Das Ziel muss nun sein, dass die Protestwelle nicht abreißt, bevor ernsthafte Änderungen erfolgen. Zu diesem Zweck hat die größte Oppositionspartei der Türkei CHP konkrete Pläne für weitere Proteste festgelegt. Jeden Mittwoch soll in Istanbul demonstriert werden. Außerdem sollen die Bürger jeden Samstag in verschiedenen Städten in der Türkei für Freiheit und Demokratie auf die Straßen gehen. Auch in deutschen Städten, u.a. in München, Köln und Berlin wird demonstriert, um Unterstützung für die türkischen Bürger zu signalisieren.

Wieder einmal zeigt sich: Die Freiheit wird einem nicht geschenkt, man muss sie sich selbst erkämpfen. Alle, die einem die Freiheit nehmen wollen, müssen gemeinsam in die Knie gezwungen werden. Es wird immer Versuche geben, uns die Freiheit zu nehmen. Man darf sich also nicht ausruhen, wenn man sie einmal hat. Die Freiheit ist zu verteidigen. In der Vergangenheit, jetzt und in der Zukunft.